Hör auf zu reden. Fang an zu handeln. – Die Kampfansage gegen den Klicktivismus

Würde dieser Artikel auf Pink Compass erscheinen, würde ich ihn in die Kategorie „Artikel, die mir keine Freunde machen“ einordnen. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, sie auch hier zu erstellen…

Ich habe es zunächst beim Hochkochen der Flüchtlingsproblematik beobachtet und danach auch mit Paris.

Überall, wohin ich in den folgenden Tagen nach dem Anschlag hinschaute, sah ich den Eiffelturm. Er pflastert sich einmal quer über Instagram. Und hinterließ bei mir einen faden Beigeschmack.

Ein Teil von mir war begeistert von der Welle an Anteilnahme. Der Bekundungen, dass wir alle hinter Frankreich stehen. Dass wir mitleiden und mitfühlen. Weil es auch mir so ging. Ich war erschüttert, verstört und fühlte mich hilflos.

Allerdings verstörte mich auch, wie das „Mitleiden“ überall regelrecht propagiert wurde.

Denn tun wir das wirklich?

Immer wieder sehe ich Social-Media-Kanäle und Blogs als Sprachrohr für politische Aussagen und Bekundungen und frage mich dabei auch oft, wie viel davon eigentlich Selbstbeweihräucherung ist. Like-Sammlungen. Aufmerksamkeits-Hascherei.

(Ja, das ist der Punkt, an dem die Hater nun ihre wahre Freude an meinem Artikel haben werden. Go for it. Kommentarbereich ist ganz unten, scroll einfach gleich dorthin…)

Es geht mir dabei nicht um die Tragik in Paris, die Problematik der Flüchtlinge oder darum, dass beides keine Aufmerksamkeit verdient. (Ich möchte das gerne mit Textmarker markieren, aber ich bin sicher, es wird trotzdem überlesen.)

Aber ich halte mich grundsätzlich bewusst von allen politischen Bekundungen – egal auf welchen Kanälen – fern und ebenso von Floskeln wie „wie schrecklich.“ – „Das ist so furchtbar.“ – „Da muss dringend etwas getan werden.“

Weil sie eben genau das sind: Floskeln ohne Aktion.

Wir lamentieren gerne. Wir unterstützen gerne mit Worten, mit Bildern, mit Social Media Posts und teilen dramatische Artikel auf unseren Timelines. Aber wie oft siehst Du tatsächlich eine Aktion der Person dahinter?

Ist das lediglich ein Weg, damit wir uns selbst besser fühlen?

Es ist eine Sache, ein Problem zu erkennen. Es ist eine ganz andere, die Hand zu heben und zu sagen: Ich möchte die Lösung sein!

Jessica Alba

Damit wir hinterher in die Hände klatschen, uns vormachen können, etwas „beigetragen“ zu haben, und dann wieder an den Strand, die Hängematte oder auf die Couch verschwinden können, ohne uns beim Anschauen der Nachrichten schlecht fühlen zu müssen?!

(Solltest Du Dich nun angesprochen oder sogar angegriffen fühlen, dann frag Dich lieber, warum, anstatt Dich darüber aufzuregen, wie ich so etwas überhaupt fragen kann.)

Diese Frage werde ich mir also nie wirklich beantworten können, denn ich weiß nicht, wer von ihnen sich hinter den Kulissen über Spendenmöglichkeiten informiert und tatsächlich handelt.

Aber ich vermute ganz stark, die Zahl ist deutlich kleiner, als die Anzahl der Social Media Posts und Blog Artikel. Und dass die, die am lautesten schreien, am wenigsten für Veränderungen der Lage verantwortlich sind.

Weil wir viel zu gerne reden. Und viel zu selten handeln.

Genau das Gleiche gilt auch für Dich, Dein Mindset, Dein Online-Business – Dein Leben! – und wird von mir immer wieder kritisiert.

Wenn Du tatsächlich willst, dass sich etwas ändert, dann musst Du es ändern.

Sitz nicht auf der Couch oder hinter Deinem Laptop und rede davon, etwas ändern zu wollen. Tu es endlich.

Wenn Du aus Deinem Hamsterrad raus willst, dann brich aus und verteil nicht nur motivierende Zitate auf Instagram.

Wenn Du mit Deinem Online-Business erfolgreich sein willst, um etwas in der Welt zu verändern, dann heb Deinen Hintern und fang endlich an, daran zu arbeiten.

Wenn Du die Menschen von Deinem Mehrwert und Deiner Qualität überzeugen willst, dann pflastere Deine Webseite nicht nur mit gut klingenden Worten, sondern lebe sie vor.

Und wenn Du Missstände verbessern oder tragische Zustände verändern willst, dann ruf nicht zur Spende auf oder teile Artikel, sondern spende einen Teil Deiner eigenen Einnahmen.

Das ist die Lösung eines jeden Problems: handeln, statt reden.

Lass Taten sprechen statt Worte.

 

Dieser Artikel erschien zuerst am 16. November 2015 auf Um 180 Grad.

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